Montag, 11. April 2016

das war das forward festival


wien ist um ein kreativfestival reicher und das ist gut so. endlich so ist man versucht zu sagen, ein festival bei dem es nicht um die veranstalter geht, sondern um den mehrwert für die besucher. drei tage lang wurde im rahmen des forward festivals jeweils in wien wie auch in münchen präsentiert und diskutiert und der erfolg gibt dem format recht, waren doch beide standorte ausverkauft.

zum dritten mal fand heuer das forward festival statt und hat sich in dieser kurzen zeit für mich zu einem fixtermin gemausert. genau so stell ich mir den austausch vor, solche speaker wünsch ich mir und eine bessere location wie das gartenbaukino kann man sich gar nicht vorstellen. was mich so begeisterte, war der breite ansatz, den man verfolgt, also wer und was nun alles als kreativer bzw. kreative leistung verstanden wird. bereiche an die ich selbst nie dachte, wie zb. die ausformung eines skater-pacours als kreative gestaltungstat. 


mich faszinierten nicht nur "headliner" wie stefan sagmeister, der immer und überall ganze säle füllt, sondern die vielen jungen kreativstudios aus österreich (studio alpin, zwupp), die konsequent ihren weg gehen oder junge österreicherinnen (birgit palma), die im ausland kariere machen.

schonungslos wurde aufgezeigt, dass auf dauer nur qualität überleben wird, denn nur diese kann begeistern nur diese wirkt über alle grenzen hinweg. in diesem zuammenhang fand ich den vortrag von vice austria sehr interessant, die ja schon seit langem mehr sind als ein nischenmagazin. sie machen auch werbung und um das tun zu können, haben sie sich einem ganz eigenen firmeneigenen ethos verschrieben (ich hoffe, sie legen diesen bald auch auf die bezahlung ihrer mitarbeiter an), dabei gefiel mir dieses präsentationsfoto ziemlich gut, dass das derzeitige selbstverständnis vieler werber und werbeagenturen sehr gut zusammenfasst:
seltener war ja der ansatz lösungen out of the box für unsere branche richtiger als heutzutage.

das führt mich direkt zu meinem persönlichen highlight des festivals zum vortrag von erik kessels. ich folge seiner agentur kesselskramer schon seit vielen jahren. seine bücher stehen bei uns im büro im regal und seine arbeiten sind eine echte inspiration für das eigene tun. humorvoll und beschwingt führte er durch ein paar seiner arbeiten und vergaß dabei nicht zu erklären, warum man das so oder so löste. 
diese suche nach einer tollen idee und dass diese zumeist einfach zu finden ist, wenn man sein denken nicht zu sehr verkompliziert, ist bei erik kessels mehr als nur arbeit und genau das wurde spürbar. diese botschaft dem durchaus jungen publikum mit auf den weg zu geben, zahlte sich aus, zieht man zwischenapplaus und die begeisterung am ende des vortrages als messlatte heran.

ich denke, ich gehe nicht zu weit, wenn ich der meinung bin, dass es gut war, dass die fachgruppe werbung wien dieses festival auch gegen interne widerstände finanziell unterstützt hat. es füllt eine lücke, die schon seit jahren vorhanden war und nun endlich von zwei jungen kreativen geschlossen wurde. danke dafür an othmar handl und lukas kauer.